Departement Film

Das Departement Film verwaltet die gesamte Sammlung audiovisueller Werke der Cinémathèque suisse, unabhängig von der Art des Trägers und des Formats – ob Film (210 Millionen Meter), Video oder digitale Dateien. Im Jahr 2022 umfasst die stetig wachsende Sammlung mehr als 85’000 Filmtitel. Die Arbeit des Departements konzentriert sich auf vier Kernbereiche: die Akquisition und Dokumentation, die Konservierung und Restaurierung, die digitale Produktion sowie die Bereitstellung.

Lagerung von 35-mm-Filmen in einem spezifischen Bereich © Cinémathèque suisse / Pierre-Yves Massot

Akquisition und Dokumentation

Jedes Jahr erhält das Departement Film der Cinémathèque suisse über 400 Ablieferungen an analogem und digitalem Material: offizielle Bestände von Filmen, die vom Bund und von regionalen Fonds unterstützt werden, Hinterlegungen oder Schenkungen von Filmschaffenden, Produzent:innen, Filmverleihen, kulturellen Institutionen, Stiftungen oder Privatpersonen. So kommen jährlich rund 3’000 Filmtitel, über 9’000 Filmspulen, fast 1’000 Videoträger aller Art und Hunderte von digitalen Dateien zu den Sammlungen hinzu. Diese Werke müssen anschliessend analysiert und dokumentiert werden.

Konservierung und Restaurierung

Bei der Sicherung, Restaurierung und Digitalisierung von Filmen legt die Cinémathèque suisse Kriterien fest, die sich nach dem Zustand der Filme (gefährdete Werke werden mit grösserer Dringlichkeit gesichert), nach besonderen und für die Filmgeschichte charakteristischen technischen Merkmalen, nach der künstlerischen Bedeutung der Filme und nach der Seltenheit der Inhalte richten. In Absprache mit dem Bund und gemäss der Sammlungspolitik der Institution liegt der Schwerpunkt auf den "Helvetica", das heisst auf allen Werken, die Teil des Schweizer Filmerbes sind.

In Zusammenarbeit mit externen Labors und mit der Unterstützung des Vereins Memoriav restauriert das Departement jährlich etwa 40 Kurzfilme und 6 bis 7 Langfilme. Die restaurierten Filme der Sammlung werden von der Cinémathèque suisse auf Festivals, in Kinos, im Fernsehen oder per Streaming gezeigt und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Bereich überwacht ausserdem die Konservierung der fotochemischen Sammlungen, prüft dabei regelmässig ihren Zustand und legt gegebenenfalls neue Konservierungsstrategien für digitalisierte oder digital entstandene Filme fest.

Digitale Produktion

Die Cinémathèque suisse digitalisiert in Zusammenarbeit mit dem Bund ihre Filmsammlungen, um den Zugang zu ihnen und ihre Verbreitung zu erleichtern. Das digitale Labor der Institution ist mit allen Tools und Infrastrukturen ausgestattet, die es ermöglichen, auch potenziell gefährdete Filme in sehr hoher Qualität zu digitalisieren – darunter Bild- und Tonscanner, Räume für das Color Grading, ein Tonstudio und Videoräume.

Obwohl die Cinémathèque suisse im Interesse der langfristigen Erhaltung die Übertragung auf Film bevorzugt, hat sie 2012 zwei Libraries auf LTO-Tape angeschafft. Diese Libraries werden gespiegelt und sind in gesicherten Räumen des Forschungs- und Archivierungszentrums in Penthaz untergebracht. Die derzeit genutzte Speichermenge beträgt 5 Petabyte pro Library (insgesamt also 10 Petabyte).

Bereitstellung

Gegenwärtig kann nur ein Teil der Filmsammlungen nach Terminvereinbarung von Fachleuten aus der Branche eingesehen werden. Demnächst werden einige Werke aber auch online zugänglich gemacht. Das Departement stellt regelmässig Ausschnitte oder bewegte Bilder für Forschungszwecke, Filmprojekte und für Veranstaltungen oder Ausstellungen zur Verfügung. Darüber hinaus versendet es zahlreiche analoge und digitale Kopien aus ihren umfassenden Sammlungen für Vorführungen in die Schweiz und in die ganze Welt. Die Sammlung der Schweizer Filmwochenschau, die zwischen 1940 und 1975 produziert wurde und vom Departement Film verwaltet wird, kann inzwischen vollständig auf Memobase eingesehen werden.

Seit den 2000er-Jahren publiziert die Cinémathèque suisse Archivbestände auf DVD. Sie beteiligt sich an der Zusammenstellung zahlreicher DVD-Boxen zur Vermittlung des Kulturerbes, darunter Nachrichtensendungen, Auftrags- und Spielfilme, die grösstenteils im Online-Shop erhältlich sind. Mehrere Portale und Plattformen wie Play Suisse oder filmo.ch machen Restaurierungen und Digitalisierungen der Cinémathèque suisse online zugänglich. Ausserdem können Kurzfilme aus ihren Sammlungen auf der Vimeo-Plattform der Cinémathèque suisse eingesehen werden.